Sonnige Wanderung über dem Thunersee

Der sonnige Rücken von Aeschiried zwischen Suldtal und Thunersee ist ein Geschenk der letzten Eiszeit. Der Kander- und der Aaregletscher vereinigten sich hier zu einem riesigen Koloss. Als die Gletscher vor etwa 10 000 Jahren schmolzen, liessen sie eine mächtige Mittelmoräne zurück, die uns heute, überwachsen, bewaldet und besiedelt, als beliebtes Ausflugsziel und Ausgangspunkt für aussichtsreiche Wanderungen dient. Viel Schnee liegt auf dieser Sonnenterrasse selten. Und auch wenn ein paar Flocken gefallen sind, lässt sich diese Wanderung trotzdem wunderbar machen. Liegt doch mal eine dicke Schneedecke, dann werden Winterwanderwege präpariert.

Kurz vor der Postauto-Endhaltestelle Aeschiried / Schulhaus zweigt der Wanderweg von der Hauptstrasse ab zum Waldrand, hinter dem die Flanke steil zum Suldtal abfällt. Am Waldrand entlang führt der Weg beschaulich über Wiesen und Weiden zum Hof Seenegg. Dass hier Lamas und Alpakas gehalten werden, ist in der Region bekannt, weshalb immer wieder Besucher an den Zäunen stehen und sich an den wolligen Zuzüglern aus Übersee erfreuen. Weiter geht es durch das Dorf Aeschi und zum Seeholzwald hinunter, an dessen Waldrand entlang man nach Hondrich gelangt. Durch das Areal des Inforamas, unter anderem Ausbildungsstätte für Landwirte, und in einem Bogen nach links (Westen) steigt man auf den Hondrichhügel, einen wunderbaren Aussichtspunkt mit Sitzbänken. Im Hondrichhügel verbirgt sich eine Festungsanlage aus dem Zweiten Weltkrieg; das einstige Artilleriewerk kann bei Führungen besichtigt werden. Ein weiterer Höhepunkt auf dem Hügel ist der stattliche Findling, nicht weit vom höchsten Punkt entfernt und etwas nördlich unterhalb des Wanderwegs.

Auf der anderen Seite des Hondrichhügels führt der Weg dann hinab nach Spiez, wo er sich durch die Quartiere zum Bahnhof schlängelt.
Text: Sabine und Fredy Joss