Geologie und Kultur am Thunersee

Wer schon mal in Heiligenschwendi ist, sollte auch den Vesuv besteigen. Der spuckt kein Feuer, sondern bietet eine wunderbare Aussicht über die Thunerseeregion. Der Bus Nr. 32 hält gleich am Fuss des Vesuvs (Haltestelle Stapfebode). Die häufiger verkehrende Nr. 31 hält beim «Alpenblick». Von dort ist es ein kurzer Strassenabschnitt zum Vesuv.

Danach geht es zurück, am Reha-Zentrum vorbei und auf Waldwegen zum Niesenbänkli. Der Name ist Programm: Die Sicht auf die Thunerseepyramide ist traumhaft. Der Wanderpfad führt nun direkt über die Wiese hinunter. Wenn noch nicht gemäht ist, ist es ein wunderbares Gefühl, der Spur durch das hohe Gras zu folgen und mit den Händen über die zarten Blütenstände zu streichen.

Über Feld- und Waldwege, über Holzstufen in steileren Hängen und durch ein Bachbett geht es nach Ober Allmit. Ein paar Meter darunter führt eine lange Holztreppe entlang einer Nagelfluhwand in das geologisch spannende Gebiet der Balmflue. Mehrfamilienhausgrosse Nagelfluhblöcke und -türme stehen verstreut im Wald. Uralte Felssturzablagerungen sollen es sein. Der Wanderweg schlängelt sich romantisch um die eindrücklichen Kolosse. Beim Wegweiser ist es wichtig, den kürzeren Weg nach Oberhofen zu wählen (nicht via Bloch). So windet sich der Weg weiter um die Felstrümmer, führt nochmals durch das Bachbett und hinunter nach Oberhofen zum Schloss.

Das Bilderbuchschloss stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde bis ins 19. Jahrhundert immer wieder aus- und umgebaut. Der Park und der Uferweg sind frei zugänglich und ein Rundgang lohnt sich. Das Museum führt durch die Geschichte des Schlosses und seiner früheren Besitzer. Eine Besonderheit ist die Ausstellung in den Schlafkammern der Hausangestellten, wo der Alltag der damaligen Dienstboten anschaulich miterlebt werden kann.

Fredy Joss