- 01:40 h
- 190 m
- 520 m
- 677 m
- 1.098 m
- 421 m
- 4,71 km
- Start: Brünigpass
- Ziel: Brienzwiler
Man kann nur hoffen, dass die Pilgersleute am Brünig nicht allein ihr Fernziel Santiago de Compostela im Visier haben, sondern sich auch den Blick für die Schönheiten der unmittelbaren Umgebung bewahren. Das erste Teilstück des Jakobswegs im Berner Oberland führt nämlich durch ein zauberhaftes landschaftliches Juwel. Dessen Reize enthüllen sich allerdings beim raschen Durchmarschieren nicht zwingend.
Vom Brünigpass geht es erst der Passstrasse entlang zum Hotel Kulm. Hier zweigt die als nationale Fernwanderroute Nr. 4 signalisierte Via Jacobi hangwärts ab und verläuft oberhalb der Strasse als Kiesweg Richtung Brienzersee. Während unten die Motorräder surren, schweift der Blick über den Talboden des Haslitals zu den malerisch gezackten Engelhörnern. Oberhalb des Dörfchens Brünigen passiert man einige Ferienhäuser, danach geht es in den Wald.
Nach wenigen hundert Metern taucht man unversehens in eine ganz andere Welt ein. Mitten im Wald erstreckt sich eine weitläufige, mit üppig dichtem Gras überwachsene Mulde. Zahlreiche Trockensteinmauern und Lesesteinhaufen gliedern die Wiesen, dienen unzähligen Kleintieren als Lebensraum und bieten einen reizvollen Anblick. Der Strassenlärm ist verschwunden, stattdessen hört man nur noch munteres Vogelgezwitscher. Beim Brääch, der Waldlichtung mitten in diesem Märchengarten, lädt ein Steintisch mit Sitzbank zum Rasten ein. Nach ein paar Dutzend Metern Aufstieg erreicht man im Uochwald den höchsten Punkt der Wanderung. Auf angenehmem Zickzackweg geht es im Wald hinunter nach Brienzwiler.
Hinweis(e)
Das Brääch zählt zu den schönsten Kulturlandschaften im östlichen Berner Oberland. Aus diesem Grund wurde die rund fünf Hektaren grosse Waldlichtung im Jahr 2005 mit dem damals erstmals verliehenen Kulturlandschaftspreis der Region Oberland-Ost ausgezeichnet.
Jährlich werden in der Region Oberland Ost mit dem «Kulturlandschaftpreis» besonders schöne und wertvolle Kulturlandschaften ausgezeichnet. Durch die Unterstützung und Imagepflege seitens des Tourismus soll die Auszeichnung für die Landwirte ein kleiner Anreiz zur Weiterführung der nachhaltigen Bewirtschaftung sein und leistet damit einen Beitrag an den Erhalt unserer schönen Natur.
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